Treffen der SDAJ und der Young Communist League (YCL) USA


Erster Bericht

Die YCL ist, ähnlich wie die SDAJ, eine unabhängige Jugendorganisation, welche auf die CPUSA orientiert.

Die Vertreter der YCL betonen, dass die USA die stärkste imperialistische Macht ist. Die YCL orientiert in ihrer Arbeit auf Bündnisse, so gibt es in den USA z.B. 200 Studentenorganisationen, die sich mit Fragen der Student Labour, also mit Arbeitsrechten beschäftigen. Es gab in letzter Zeit zahlreiche Foren zu diesem Thema.
Es lässt sich feststellen, dass die linke Bewegung gerade seit den Protesten in Seattle wächst.   Die YCL versucht, die Bewegungen zu beeinflussen und antikapitalistische Positionen, sowie eine auf Arbeiter orientierte Politik einzubringen. Zur Zeit stehen wieder Großdemonstrationen gegen Weltbank und globales Kapital an, in denen diese Orientierung umgesetzt werden soll.
Es gibt eine nationale Kampagne gegen Privatisierung von Bildung. Zur Zeit werden in den USA private Manager für Schulen eingestellt, um diese umzuorganisieren. Schüler, Studenten und Lehrer sollen gegen diese Entwicklung zusammengebracht werden.
George W. Bush geht laut YCL in eine Richtung faschistischer Politik. Er hat eine klare rassistische Ausrichtung, seine Wahl und die Art ihrer Durchsetzung waren ein Angriff auf die bestehenden bürgerlich-demokratischen Rechte in den USA. Die YCL versucht, die Demokratie zu vertiefen, die extreme Rechte zu isolieren, Rassismus zu bekämpfen und die Rechte der Frauen in den USA zu verteidigen, bzw. auszubauen. Das Bush mit Clinton nicht gleichzusetzen sind, sieht genosse an den Beispielen Korea, Irak und Kolumbien. Bush rüstet das Militär wieder auf, welches unter Clinton abgebaut wurde.
Die Friedensbewegung in den USA ist seit 1991 gespalten und geschwächt. Die Kriege werden unter humanitären Parolen geführt. Die ideologische Schwäche der Friedensbewegung drückt sich auch in der inkonsequenten Haltung zu „humanitären“ Argumentationsmustern der Kriegsbefürworter aus.
„Star Wars“ ist ein wichtiges Thema für Partei und YCL. Es gibt jetzt neu einen Koordinator für Friedensaktionen bei der CPUSA.

Es gibt eine gute Zusammenarbeit mit der CPUSA, der neue Vorstand bei CPUSA ist seit dem letzten Kongress in Milwaukee aktiv geworden. Es werden neue dynamische Kampagnen aufgelegt.
Soli-Projekte:
45 Genossen der YCL waren zum Austausch auf Cuba. 180 waren es insgesamt., die an diesem Austausch teilgenommen haben.
Es gibt ein Vietnam-Soli-Projekt, welches seit 2 Jahren diskutiert wird, bei dem Opfern von „Agent Orange“ geholfen werden soll. Es gibt bereits die „Peace-Villages“ in Vietnam, welche sich um die medizinische Betreuung kümmern und von Vietnam-Veteranen ins Leben gerufen wurden. Die YCL sammelt Geld für eine Klinik. Die Größenordnung dieses Projektes liegt bei 5.000 bis 10.000$. 10 Genossen der YCL sollen symbolisch am Aufbau der Klinik mitarbeiten.
Die Planung für ein Soli-Projekt für Kolumbien sind noch nicht so weit, ist aber bereits in die Wege geleitet worden. Außerdem ist die YCL an einer Teilnahme an unserem Soli-Projekt für Cuba interessiert.
Kultur:
Die YCL versucht, alternative Kultur zu nutzen, es wurde schon eine Fernseh-Show gemacht. Fernsehen und Internet sind den Genossen der YCL sehr wichtig, aber sind sehr teuer.
Eine unabhängige Medien-Bewegung existiert in den USA, in der Medienvertreter selbst die Proteste der Globalisierungsgegner unterstützen. Die CPUSA versucht, hier mehr Einfluss zu gewinnen. www.freespeach.org erreicht z.B. 6 Millionen Haushalte.


Zweiter Bericht

Die YCL ist eine unabhängige Organisation, die von der KP USA unterstützt wird. Sie hat 2000-2500 Mitglieder. Die Arbeit wird auf freiwilliger Basis organisiert, es gibt kaum Vollzeitkräfte. Aufgrund der Größe der USA ist die Kommunikation sehr schwierig. In einigen Staaten gibt es gar keine Gruppen.
Die YCL ist eine revolutionäre Organisation. Sie versuchen momentan die Zusammenarbeit und Solidarität zwischen Studenten und Arbeitern aufzubauen.

Ihre drei hauptsächlichen Tätigkeitsfelder sind folgende:

1) Der Kampf gegen „Sweatshops“. Das sind Fabriken mit sehr schlechten Arbeits-bedingungen. Diese Bewegung wächst sehr stark, es gibt Boykotts. Die Demonstrationen in Seattle waren der Anfang einer Bewusstseinsveränderung. Die YCL versucht diese Bewegung in eine antikapitalistische und arbeiterbezogene Richtung zu stoßen.

2)  Der Kampf gegen die Privatisierung des Bildungssystems. In den USA wird auf allen Ebenen im Bildungsbereich privatisiert. Staatliche Schulen stellen private Manager an und /oder Dienstleistungen, wie das Mittagessen oder der Schulkiosk werden ausgegliedert und privatisiert. In einigen Fällen werden auch die Verwaltung und sogar die Lehrkräfte privat gestellt. Es wird versucht das öffentliche Schulsystem zu ruinieren, indem Eltern z.B. Kredite kriegen, um ihre Kinder auf Privatschulen zu schicken. Hierzu gibt es eine neue Kampagne der YCL.

3) Der Kampf für Demokratie. Bush hat faschistoide Ansätze. Alle seine Berater kommen von der extremen Rechten. Menschenrechte werden missachtet und Rassismus greift um sich. So wurden z.B. versucht Schwarze, Juden und Indios von den Wahlen fernzuhalten. Das alles ist eine große Bedrohung für die Demokratie, aber enthüllt gleichzeitig das Wesen der bürgerlichen Demokratie. Die YCL tritt für die Erfüllung des demokratischen Versprechens der amerikanischen Revolution ein.  Damit verbinden sie den Kampf gegen Rassismus und für die Rechte der Frauen.

Außerdem planen sie einen weiteren Jugendaustausch mit Cuba. Beim letzten Austausch waren es 180 Delegierte, 45 davon kamen von der YCL.
Im Plan ist auch ein Solidaritätsprojekt mit Vietnam. Sie sammeln Geld für den Aufbau einer Klinik in Vietnam.
Es gibt keine Revolution ohne die Massenmedien wie Fernsehen, Radio und Internet. Deshalb versuchen sie bei alternativen Medienprojekten Einfluss zu gewinnen, so z.B. bei Indymedia (www.indymedia.org) oder bei www.freespeech.org. Eine Zeit lang haben sie eine Fernsehshow gestaltet, die 6 Millionen Haushalte erreicht hat. Das musste aber wegen Zeit- und Geldmangel eingestellt werden.
Die KP USA hat gerade eine neue, „frische“ Führung. Es gibt einen guten Diskussionsprozess in der Partei, der zu dynamischen Kampagnen führt.